„Natürlich kann man Erster werden“
In Kürze geht’s in die Frühjahrsrunde in der Regionalliga Mitte, DSC Sportchef Philip Leitinger in einem Interview:
Philip Leitinger, du bist ein DSC Urgestein, über 20 Jahre am grünen Rasen als Spieler, später auch als Kapitän im Einsatz für Blau/Gelb gewesen. Jetzt schon im bereits vierten Jahr als Sportlicher Leiter tätig. Wie hast du dich in diese Rolle eingearbeitet und wie war die Umstellung vom Fußballplatz zum Posten der Sportlichen Leitung? Du kanntest den Verein natürlich schon sehr gut war es da am Anfang trotzdem schwierig sich hineinzufinden in diese neue, verantwortungsvolle und auch zeitaufwändige Rolle?
Obmann Klaus Suppan sprach mich damals eher überraschend an ob ich mich diese Rolle vorstellen kann um im Verein weiterhin tätig sein zu können. Es war am Anfang eine enorme Umstellung, ganz anders als man den Vereinsalltag als Spieler/Kapitän gewohnt war. Mein Vorgänger Gerd Fuchs gab mir hier sehr viel Einblicke und Tipps. Die Pandemie bereitete mir – wie auch dem kompletten Vorstand – einiges an Kopfzerbrechen, das war wirklich keine einfache Zeit. Es ist wie angesprochen abseits des Fußballplatzes ein ganz anderes Aufgabengebiet wie als Spieler aber es ist eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe die mir viel Spaß macht.
Im Laufe der Zeit knüpft man als Sportchef sicher viele Kontakte und bildet Netzwerke. Entstehen diese eher spontan oder hattest du vorher schon ein paar Verflechtungen?
Durch meine lange Spielerkarriere in Deutschlandsberg habe ich grundsätzlich schon einige Leute gekannt. Mit „Ladi“ Meier haben wir einen sehr jungen und ambitionierten Trainer geholt, der sehr viel auf junge, einheimische Talente setzt. Er selbst hat ein großes Netzwerk und wir haben gemeinsam denke ich gute Arbeit geleistet bisher, das half mir sehr viel. Zu Beginn war es natürlich etwas schwieriger aber so ein Netzwerk baut sich eben mit der Zeit auf. Aber auch extern melden sich mittlerweile viele Spieler und Berater bei uns. So entstehen eben diese wichtigen Kontakte und man lernt täglich viel dazu.
Nun zu deinem Metier: Dem Sportlichen. Die Vorbereitung auf das Frühjahr ist passé. Wie beurteilst du die Mannschaft momentan?
Von der Einstellung und den Trainingseinheiten her bin ich sehr zufrieden. Imponierend wie alle seit dem 10. Jänner an einem Strang ziehen. Zu meiner Zeit als Aktiver machte mir der Fußball im Winter naturgemäß am wenigsten Spaß. Aber die Jungs machen das super. Mit Stefan Wichmann bekamen wir einen tollen Co Trainer, der auch im Physio-Bereich viel macht.
Die Testspiele verliefen durchwachsen. Aber ich bin nicht der Typ der auf die Ergebnisse in der Vorbereitung schielt. Wir hatten schon Vorbereitungen wo wir kein einziges Spiel verloren, dann verlief es aber in der Liga hingegen nicht nach Wunsch. Daher sehe ich aufgrund der durchwachsenen Resultate kein schlechtes Omen und bin guter Dinge dass wir gut in die Meisterschaft starten werden.
Wie schaut´s im Kader beim Thema Aufälle aus? Alle fit?
Aufgrund der aktuellen Lage hatten wir im Winter einige coronabedingte Ausfälle, die aber zum Glück nur von kurzer Dauer waren. Patrick Kolar Robnik zog sich in seinem Beruf einen Zehenbruch zu und hatte einige Zeit lang einen Gips. Er befindet sich im Aufbau und ich glaube nicht dass er zum Auftakt einsatzbereit sein wird. Weiters ist noch Lukas Kremser zu nennen, welcher aufgrund einer Oberschenkelverletzung fraglich ist. Der Rest ist aber fit und motiviert für den Startschuss ins Frühjahr.
Über den Winter blieb es in Sachen Transferfenster sehr ruhig. Gröbere Veränderungen blieben aus und ein neues Gesicht ergänzt das Trainerteam. Offensiv Neuerwerbung Toni Mestrovic konnte viele positive Akzente in der Testzeit setzen. War das zu erwarten dass sich diesmal nicht viel tun wird?
Ich hätte eigentlich mit noch weniger Arbeit gerechnet. Einige Veränderungen ergaben sich eben. Andreas Boßler wollte den Verein als junger Torhüter verlassen um Spielpraxis zu sammeln. Ist natürlich nachvollziehbar. Mit Nik Sturm fanden wir auch einen jungen, hungrigen Torwart. Bei Toni Mestrovic bin ich sehr guter Dinge, dass er uns im Angriff viel Freude bereiten und einige Treffer erzielen wird. Ich glaube er kann seine Klasse auch in der Liga zeigen.
Zum Abschluss natürlich die Frage: Wo will man im Frühjahr, nach diesem magischen Herbstdurchgang hin? Will der DSC gar ganz oben stehen in der Endabrechnung? Hat man dadurch nun andere Erwartungen vor sich?
Vor der Saison einigten wir uns klar auf das Ziel ÖFB Cup Platz. Zwischendurch war ich persönlich auf einer Euphoriewelle geritten. Als Sportlicher Leiter würde ich natürlich einen Meisterititel entgegennehmen, das wäre für Deutschlandsberg ein Wahnsinn. Was sich hier beim DSC in letzter Zeit entwickelte ist ein Wahnsinn. Natürlich träumen wir davon den Meistertitel zu holen. Wir wollen die beiden Topfavoriten Sturm Graz II und Hertha Wels ärgern und versuchen so lange wie möglich oben dabei zu sein. Ein Aufstieg steht nicht zur Debatte.
Man kann ja trotzdem Erster werden…
Erster kann man natürlich werden und das ist mittlerweile auch so ein inoffizielles Vorhaben der Mannschaft. Denn diese fantastische Herbstsaison entstand nicht durch einen einfachen Siegeslauf, sondern wurde erspielt. Ich denke viele Leute freuen sich auf das Frühjahr. Es wäre eine wunderbare Sache auf Rang 1 zu stehen, ist aber nicht unser erklärtes Ziel.
Nun bevor es wieder richtig losgeht bitte ich noch um einen Appell an alle DSC Freunde und Fans vom Sportchef:
Natürlich hoffen wir wieder auf viele tolle blau/gelbe Fußballabende im Koralmstadion. Das Eintrittsgeld ist bei uns auf alle Fälle jeden Cent wert. Hier wird nämlich ein sehr guter Fußball und Zusammenhalt geboten. Der Zuspruch und auch das Interesse reichen nunmehr schon weit über unsere Bezirksgrenze hinaus. Schön zu sehen dass viele Leute die Arbeit von Mannschaft samt Trainerteam würdigen. Wir sehen uns im Stadion!