In Kürze startet für den DSC wieder eine neue Saison. Nach der kurzen Vorbereitung im Sommer, der viele Abgänge aber auch Neuzugänge mit sich brachte, spricht Neo-Trainer Maurice Amtmann im Interview über die Vorbereitung, seine Saisonziele sowie über das bevorstehende ÖFB-Cup-Match gegen Korneuburg.
Die Sommerpause neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu und damit auch deine ersten Wochen als neuer Cheftrainer beim DSC. Wie hast du diese Zeit persönlich erlebt?
Nachdem ich schon als Co-Trainer in Deutschlandsberg aktiv war, hatte ich das Gefühl, ich komme wieder nach Hause. Die Vorfreude war für mich sehr groß, dass ich mit der Mannschaft nun gemeinsam als Cheftrainer ins Training starten durfte. Diese vier Wochen vergingen wie im Flug und es tat sich in dieser kurzen Zeit sehr viel. Mit zehn Abgängen und ebenso vielen Neuerwerbungen war es natürlich herausfordernd, da es für DSC-Verhältnisse ein großer Umbruch ist. Von Tag zu Tag wurde es dann immer besser und ich habe ein gutes Gefühl.
Wie haben sich die neuen Spieler denn in dieser kurzen Zeit bei uns eingefunden?
Ich glaube, wir haben sportlich viel an Qualität dazugewonnen. Darunter sind auch einige junge Spieler, die meines Achtens ein großes Entwicklungspotential haben. Die Mannschaft hat die Neuen gut aufgenommen und im Gegenzug fügten sie sich auch hervorragend ein. Das zeichnet auch den DSC seit den vergangenen Jahren aus, dass das Team nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich und menschlich zusammenpasst, quasi eine DNA. Jetzt ist es für uns als Trainerteam die Aufgabe, daraus eine noch bessere Einheit auf dem Platz zu formen.
Die Stimmung innerhalb deiner Mannschaft erscheint während des Trainings prächtig. Welchen Anteil hat das Trainerteam daran?
Philip Leitinger, Patrick Haring, Stefan Dengg, Bernd Pauritsch und meine Wenigkeit haben bewusst auf diverse Eigenschaften geschaut. Schlussendlich müssen diese Kicker auch in die besagte DSC-DNA passen. Da überließen wir nichts dem Zufall und führten dementsprechend auch mehrere Beobachtungen durch und sprachen mit unseren Neuzugängen sehr viel. Ich glaube, das ist uns recht gut gelungen, denn die Stimmung in der Mannschaft ist wie gesagt sehr gut. Das Trainingspensum war in der kleinen Pause enorm und im letzten Testspiel konnten wir uns gegen Lebring nochmal ordentlich steigern. Wir konnten in der wenig vorhandenen Zeit verhältnismäßig viel umsetzen.
Somit ist das Kollektiv auch nach einem Umbruch so schnell intakt. Wie ist das möglich?
Das ist die angesprochene Stärke des Vereins. Wir schauten eben auch auf das Menschliche und wenn dann ein Gefüge in das andere greift, funktioniert´s. Diesen Schwung wollen wir für die bevorstehenden Aufgaben mitnehmen.
Es steht wieder eine lange und harte Saison in den Startlöchern. Was wird deiner Meinung nach die größte Herausforderung für uns sein?
Dass man wahrscheinlich nicht genau weiß, wo man steht. Nach den ersten gespielten Runden wird sich dann das ein oder andere Bild abzeichnen. Dazu müssen wir schnellstmöglich mit unserer Spielidee vorankommen. Wir wollen Spieler entwickeln und uns gleichzeitig als Mannschaft etablieren. Die Regionalliga Mitte wird wieder ausgeglichen sein und jeder wird jeden schlagen können. Daher müssen wir nahezu in jeder Partie das Maximum herausholen und das wird sicherlich nicht leicht.
Am Freitag steht dafür schon eine große Bewährungsprobe an. Mit dem SK Korneuburg kommt ein niederösterreichischer Landesligist. Wie sehr hat man sich im Vorhinein mit dem Gegner beschäftigt?
Eine Gegneranalyse war für mich sehr wichtig, das ist ab einem gewissen Niveau unabdingbar. Da dürfen wir nichts dem Zufall überlassen. In der heutigen Zeit nutzt man natürlich auch Tools wie Videoanalysen. Es gab aber auch eine persönliche Beobachtung seitens unseres Trainerteams. Im heutigen Fußball darfst du dir keine Mühen mehr scheuen. Korneuburg gewann gegen Gloggnitz den dortigen Supercup klar mit 4:0. Sie sind sicher eine harte Nuss, in erster Instanz stehen aber unsere Stärken im Vordergrund. Wir müssen unser Spiel auf den Platz bringen, das ist das oberste Gebot. Dann ist vor unseren großartigen Fans viel drinnen.
Was ist für dich als Trainer das Saisonziel für den DSC?
Wir alle streben wieder den ÖFB-Cup-Platz an. Im Pokal ist so viel möglich. Du kannst einen großen und attraktiven Gegner ziehen, das sind für manche Spieler Erlebnisse, die du nie vergisst. In Deutschlandsberg gab´s das bekanntlich ja schon mit Salzburg. Dazu hat der Cup eigene Gesetze, wodurch vieles möglich ist, auch für den vermeintlichen Außenseiter. Wir wollen die erste Runde gegen Korneuburg unbedingt erfolgreich gestalten. In der zweiten Runde ist die Wahrscheinlichkeit groß, beispielsweise einen Bundesligist zu ziehen und ein volles Haus zu haben. Das ist denke ich, ein realistisches Ziel und danach werden wir uns gemeinsam richten.
A.N. Fotos © G. Neumayer